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unabhängig von der Bauform sind nachstehende Gesichtspunkte unbedingt zu

beachten. Prinzipiell zu vermerken ist, daß bei größeren Bolzendurchmessern

mit stationären Schweißköpfen zuverlässigere Resultate erzielt werden.

 

5.1 Die Stellung zum Grundmaterial /Werkstück

Es ist absolut darauf zu achten, daß die Pistole bzw. der Schweißkopf

immer im rechten Winkel zur Schweißebene steht, Andernfalls können sich

einseitige und damit schlechte Verschweißungen ergeben. Kontrollieren Sie

daher von Zeit zu Zeit, ob die Füße der Dreipunktauflage sich nicht einseitig abgenutzt haben bzw. der Schweißkopf absolut rechtwinklig montiert

ist.

 

5.2 Fixierung während der Schweißung

Achten Sie darauf, daß sich während des Schweißvorganges die Handpistole (besonders) weder seitlich noch axial von der Ausgangsposition verschieben kann (Festhaltung bis 0,5 sec. nach erfolgter Schweißung). Bei Bewegungen während der Erstarrungsphase können Sie nur teilweise oder ,,kalte" Verschweißungen erhalten bzw. sitzt der Bolzen neben dem angeschmolzenen Grundmaterial .

 

5.3 Prellungen bzw. Vibrationen

während der Schweißung sind aus denselben wie oben genannten Gründen zu vermeiden. Bei freistehenden dünnen Blechen unter 1 mm Stärke sind daher geeignete Unterlagen vorzusehen.

 

5.4 Einstellungen an der Federkraftpistole

Neben der Möglichkeit, verschiedene Spannelemente einzusetzen, wird an den Pistolen vor allem die Eintauchgeschwindigkeit geregelt. Dafür sind an den manuellen Federkraftpistolen 2 Regelungsmöglichkeiten vorgesehen: Luftspalteinstellung und Federkrafteinstellung

 

5.4.1 Luftspalteinstellung

Sie dient zur groben Vorwahl der Eintauchgeschwindigkeit - großer Luft, spalt großen Beschleunigungsweg.

 

 

 

 

 

5.4.2 Federkrafteinstellung                               

Sie stellt hierbei gewissermaßen eine Feinregelung dar. Mit beiden Einstellvorrichtungen kann man neben der Zündspitzenlänge auch die Zeit des Schweißprozesses in einem bestimmten Bereich regeln:

 

Hohe Eintauchgeschwindigkeit ergibt kurze Schweißzeiten - bei zu hohem Luftspalt und zu großer Federkraft hat unter Umständen auch bei voller Ladeenergie der Lichtbogen nicht mehr genügend Zeit, sich über die volle Bolzenstirnfläche auszubreiten (Erkennbar - Bolzen hält nicht, nur teilweise an der Stirnfläche angeschmolzen). Bei Aluminium kann es durch die Weichheit der Zündspitze (niese wird dann sofort "plattgedrückt") zu einem reinen Kurzschluß der Ladung kommen, ohne daß vorher erst ein Lichtbogen entstanden war.

 

Zu niedrige Eintauchgeschwindigkeit bringt ebenfalls schlechte Resultate - die gesamte Stirnfläche wird zwar angeschmolzen, aber die Schmelze ist bereits vor dem Eintauchen wieder erstarrt.(Erkennbar Bolzen hält nicht oder nur schlecht - Bolzenstirnfläche glänzt fast über den gesamten Bereich).

 

5.4.3 Grundeinstellung (HP 308 FN - SPM 308)

Zunächst wird immer mit dieser Einstellung die Versuchsreihe begonnen:

Luftspalt 4 mm (Stellung D) Federkraft 2 - 3

Nach den ersten Probeschweißungen wird dann schrittweise zunächst die Federkraft, evtl. der Luftspalt vergrößert oder verkleinert

z.B. bei warmgewalzten Stahlblechen wählt man einen Luftspalt von 2,5 - 3 mm bei einer Federspannung von 5 - 5. Bei Aluminium - Luftspalt 4 - 5 mm (0 ./. + 1).

 

5.5 Einstellungen an Pneumatik-Schweißköpfen

Bei pneumatisch angetriebenen Pistolen und Schweißköpfen wird die Eintauchgeschwindigkeit durch Drosseln varriert. Die verwendeten Präzisionsdrosselventile erlauben eine einfache reproduzierbare Einstellung.

Verschmutzte Pistolenlager behindern den Eintauchvorgang und zeigen dieselben Erscheinungen wie unter "zu niedrige Eintauchgeschwindigkeit" beschrieben.

 

 

 

5.6 Positionieren                                                    

 

5.6.1 Positioniergenauigkeit

Mit Handpistolen lassen sich Genauigkeiten von t 0,25 mm erzielen. Dies gilt auch für stationäre, manuelle Pistolen (SPM 308, SPM-P 308). Mit allen automatischen Schweißköpfen (DSK, SIK, SIK-H, SIS-308, SIS-308 HE erzielt man Toleranzen von <= 0,1 mm.

 

5.6.2 Positionierhilfen

Positionierhilfen bestehen vor allem zur Handpistole HP 308 FN in

Form von Pistolenkopfvorsätzen, die in Schablonen positioniert werden können.

Schablonen-Bohrungsdurchmesser

für Standarddreipunktauflage: 45 mm

Pistolenkopf HP-Z: 56 mm

Pistolenkopf HP-RZ: 20 mm

Führungshöhe: bis 8 mm

 

Bei stationären- und automatischen Schweißköpfen besteht eine Vielzahl von Lösungen bis hin zum CNC-gesteuerten Koordinatentisch. Hierbei sind vor allem vom Anwendungsfall abhängige Ausführungen heranzuziehen.

 

5.7 Schweißanschlüsse, Kontakte

Wichtig: gute Kontakte

Achten Sie darauf, daß der Schweißstromstecker der Pistole im Schweißgerät richtig festgedreht ist (Bajonett). Nur dadurch bekommen Sie denvollen Schweißstrom zur Schweißstelle Stecker, die nur eingesteckt und nicht festgedreht sind, bilden einen zu großen Übergangswiderstand, und werden schon nach relativ wenigen Schweißungen zerstört.

 

Schweißkabel der Pistole voll auslegen d. h. nie im aufgerollten Zustand schweißen. Durch die Induktion wird ein großer Teil der Energie in ein Magnetfeld umgewandelt, d. h Energie geht verloren.

 

Verlängerungen der Schweiß- und Steuerleitungen sind im Normalfall nicht einsetzbar. Die Kabellängender Pistolen sind auf die Geräte abgestimmt.

 

Spannmutter der Pistolen DSK, HP 308 FN-K, SIK, SIK-H, SIK-P und SPM 308 nur mittels mitgeliefertem Schlüssel und nur mit geringem Kraftaufwand festziehen. Handpistolen immer gerade vom geschweißten Bolzen abziehen.

Sie schonen dadurch die Spannelemente bzw. vermeiden vorzeitigen Verschleiß.

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